Wie das so ist mit schlauen Sprüchen und Mythen: sie stimmen entweder halb – oder das Gegenteil ist der Fall. Der Weg ist das Ziel? Ja, aber nur, bis man da ist. Das Internet vergisst nichts? Mag sein, nur das Wiederfinden ist schwer.
Zum Beispiel unser Programm von 2014 bis heute. 10 Jahre Kino, Kinder- und Puppentheater, Kunst, Konzerte, Lesungen, kurz: Kultur von höchster Hochkultur bis tiefstem Trash. Kaum ist der Spaß vorbei, ist er runter von der Webseite. Und am Ende einer Saison bleibt Leere.
Es hilft nur Archivieren. Ja, ist für die Schau. Ja, ist für uns, weil wir selber oller werden, viel vergessen und uns nicht wiederholen wollen. Ja, ist für die entfernten Ahnen und Außerirdischen (für die übrigens wirklich eine Zeitkapsel in der Bühne einbetoniert wurde in den 90ern).
Und aber sicher auch sonst irgendwie gut und wichtig: Für Menschen, die sich auf der Bühne kennengelernt oder getrennt haben oder ihre Brillen und Zopfgummis verloren haben. Bei einer Zeitkapsel weiß man eben nie, ob es Ahnen oder/und Außerirdische geben wird – und ob sie das finden und dann auch noch verstehen können.
Wie in dem Lied von Ludwig Heller, in dem Außerirdische auf die zerstörte Erde kommen und einen, ja, 16mm-Filmprojektor mit einem Mickey-Maus-Film finden und traurig werden, dass so lustige Wesen ausstarben. Na gut, genug gequatscht. Hier ist sie, die Kapsel.
Grafikdesign Programme, Flyer und CI: Friedemann Bochow
