D 1919, ca. 90min, Regie/Künstler*in: Fritz Lang

Stummfilme aus dem Weißenseer Filmstudio – am historischen Ort – Live begleitet am präparierten Flügel von Stummfilmpianist Jürgen Kurz, 16mm Filmkopie

Weißensee ist im Großbezirk Pankow aufgegangen, und die Veränderungen auf dem Immobilienmarkt, flankiert von kulturellem Wandel und Wandel der Arbeits- und Erwerbswelt haben die Charaktere der einzelnen Bezirke sich aneinander angleichen lassen. Da die uns vom Kulturamt Pankow dankenswerterweise zur Nutzung überlassene Freilichtbühne nun aber schon das „Weißensee“ im Namen trägt, wollen wir lokale Bezüge nicht ganz auslassen. Auch wenn dafür auf vergangene Formen zurückgegriffen werden muss. Wir wollen nicht rückwärtsgewandt sein, aber die Spuren der Zeit auch nicht ignorieren, und uns gelegentlich in die Experimentieranordnug der Konfrontation mit Verflossenem begeben. Zwischen 1914 und Ende der Zwanziger Jahre war Weißensee ein Zentrum des Filmschaffens. Schon bald entstanden aufgrund der zunehmenden Finanzkraft von Großkonzernen der Filmindustrie (und nachdem Ludendorff schon vor Lenin den Film als Pfad in die Gedanken der Leute erkannt hat) weit größere Filmstudios, und die Zentren verlagerten sich nach Tempelhof und Babelsberg, aber auch in Weißensee wurde bis zur Durchsetzung des Tonfilms weiter gedreht.

Die Spinnen Teil 1: Der goldene See

Ein englischer Forscher wird von Inkas getötet, nachdem er aber noch eine Flaschenpost absetzen konnte, die von einem US amerikanischen Segler gefunden wird, der sich umgehend aufmacht, einen Schatz zu finden, den Forscher zu retten, zu kämpfen, Abenteuer zu bestehen und die Liebe zu finden. Urwaldlandschaften, Höhlen, Wasserfälle, Ruinenstädte und andere erstaunliche Dinge, dazu Abenteuer und Leidenschaft sind hier, zwar schwarzweiß, aber ganz echt und in Bewegung, zu sehen und zu erleben. Fritz Lang, ehrgeiziger junger Mann aus Wien, schrieb erst Drehbücher für Joe May und durfte bald auch als Regisseur wirken. Seine ersten Filme drehte er in Weißensee.

Musik

Am präparierten Flügel zum Film spielt Jürgen Kurz. Jürgen Kurz begleitet seit mehreren Jahrzehnten Stummfilme und integriert in sein virtuoses Klavierspiel immer wieder neue Methoden der Klangerzeugung. Mit seinen freien Improvisationen lässt er sich ganz auf den Film ein, und schafft neue, aus der Wechselwirkung von Klang, Bild, Geschichte und Schauspiel entstehende Werke für die ZuschauerInnen, die es schaffen, sich für ein solches seltenes Ereignis ein paar Stunden ihrer knappen Zeit zu nehmen.

Vorverkauf

Datum: Fr., 20.06.25
Beginn: 21:45 Uhr
Einlass: 20:45 Uhr



Cookie Consent mit Real Cookie Banner